Gold Kaiserreich - Goldmünzen
Goldmünzen des Deutschen Kaiserreichs
Die Goldmünzen des Deutschen Kaiserreichs sind ein faszinierendes Kapitel der deutschen Numismatik. Mit einem Feingehalt von 900/1000 Gold und einem Restanteil Kupfer, der die charakteristische Rotfärbung (Rotgold) verleiht, repräsentierten sie nicht nur das offizielle Zahlungsmittel des Reiches, sondern auch einen bedeutenden Teil seiner historischen und kulturellen Identität.
Die bekanntesten Goldmünzen des Kaiserreichs waren die 20-Markstücke, auch als Doppelkronen oder Goldfuchs bekannt, sowie die 10-Markstücke, die als Kronen bezeichnet wurden. Daneben gab es auch die 5-Markstücke, bekannt als ½ Kronen. Diese Münzen wurden durch den Allerhöchsten Erlass betreffend die einheitliche Benennung der Reichsgoldmünzen vom 17. Februar 1875 eingeführt.
Die Prägezahlen der einzelnen Goldmünzsorten richteten sich nach einem Bevölkerungsschlüssel, wobei größere Bundesstaaten wie Preußen oder Bayern wesentlich höhere Prägezahlen hatten als kleinere Länder wie die Fürstentümer Reuß jüngerer bzw. älterer Linie.
Insgesamt belief sich die Goldausprägung des Deutschen Kaiserreichs von 1871 bis 1914/15 auf etwa 5.366.465.000 Mark, was ungefähr 1930 Tonnen Feingold entspräche. Diese Münzen wurden jedoch im Laufe der Zeit aufgrund von Abnutzung und Umtausch abgenutzter Münzen aus dem Umlauf genommen.
Die Vorderseite der Münzen zeigte in der Regel das Abbild des jeweiligen regierenden Monarchen oder das Stadtwappen bei den freien Städten Bremen, Hamburg und Lübeck. Die Rückseite war einheitlich mit dem Reichsadler versehen, der zweimal während der Prägung des Kaiserreichs geändert wurde.
Eine besondere historische Bedeutung haben die in den Jahren 1877 und 1878 geprägten 5-Mark-Goldmünzen. Diese Münzen waren aufgrund ihrer geringen Größe und ihres Gewichts sehr leicht zu verlieren und wurden daher nach zwei Jahren eingestellt.
Heute sind die noch vorhandenen Goldmünzen des Kaiserreichs nur noch Bruchteile der ursprünglichen Auflagen. Die beiden Weltkriege, industrielle Nutzung und Exporte haben die Bestände drastisch reduziert.
Die Kaiserreich Goldmark als Geldanlage
Die gängigeren 20-Mark-Goldmünzen aus Preußen (Wilhelm I., Friedrich sowie Wilhelm II.), Hamburg (Stadtwappen) und auch einige Jahrgänge aus Bayern (Otto) und Württemberg (Karl und Wilhelm II.) haben auch heute noch eine besondere Bedeutung als Anlagemünzen. Sie werden an Bankschaltern und im Edelmetallhandel in bankenüblichem Zustand mit einem kleinen Aufschlag zum aktuellen Edelmetallkurs verkauft.
Besonders in Deutschland sind die Doppelkronen neben Sovereigns, Österreichischen Dukaten sowie Kronen und 20 Francs der Lateinischen Münzunion begehrte Anlageprodukte. Diese historischen Münzen sind nicht nur ein Zeugnis der deutschen Geschichte, sondern auch eine sichere Anlageform in Gold, die von Sammlern und Investoren gleichermaßen geschätzt wird.
Weiterführende Informationen zu den Goldmünzen des Deutschen Kaiserreichs:
- www.wikipedia.org - Goldmark in der Wikipedia (engl.).
- blog.muenzkauf.de - Das Dreikaiserjahr im Münzkauf Blog.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Stückelungen der Goldmark:
Feingewicht | Nennwert* | Prägung | Abmaße |
7,168 g | 20 Mark | ST | ca. 22,5 mm |
3,584 g | 10 Mark | ST | ca. 19,5 mm |
*Am Markt werden nur die relativ häufigen Ausgaben mit Wilhelm I. und Wilhelm II. als normale Anlagemünzen gehandelt.
FAQ – Gold Kaiserreich